Pfarrkirche zum hl. Laurentius

Bild Pfarrkirche TösensDie Kirche liegt im Ortsteil Steinach am rechten Innufer an der alten Talstraße. Das Gemeindegebiet wurde ab 1626, nachdem Ried eigene Kuratie geworden war, von dort aus seelsorglich betreut. Die Zunahme der Bevölkerung und die Weitläufigkeit des Siedlungsgebietes weckten in den Bewohnern von Tösens aber bald den Wunsch nach Errichtung eines eigenen Benefiziums.

Im Stiftsbrief von 1708 werden der Bau einer Kirche und die Unterbringung samt Versorgung eines Benefizianten versprochen. Bereits 1710 war der Bau des Gotteshauses so weit gediehen, dass man nun die Errichtung des Tabernakels ansuchen konnte. 1713 erfolgte die Weihe der neuen Kirche. Der Turm wurde 1829 an der Chornordseite angebaut. Die weitere Bevölkerungszunahme machte 1852 eine Vergrößerung der Kirche notwendig.

Bei der Restaurierung des Jahres 1972 wurde die ursprüngliche Außenbemalung des Chores wieder freigelegt. Der schlichte barocke Bau ist vom Friedhof umgeben. Der Turm an der Chornordseite mit spitzbogigen Schallfenstern und Kielbogengiebel wird von einer Zwiebelhaube mit Laterne bekrönt. An der Westfassade steht in einer Nische die Figur des Kirchenpatrons von Andreas Kölle aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Innenraum war das Langhaus ursprünglich 3-jochig. Das Emporenjoch wurde 1852 angebaut. Der Chor ist einjochig mit 3/8-Schluß. Die Gewölbegrate der Stichkappentonne zieren Stuckbänder (um 1710). Die bemerkenswerten Gewölbemalereien stammen aus der unmittelbaren Zeit nach der Kirchenerweiterung.

Im Chor sieht man Engel, im Langhaus in einem großen Bildfeld die Marter des Hl. Laurentius und ornamentale Malereien. Der Frührokoko-Hochaltar verdient nicht nur wegen des Altarblattes von Philipp Jakob Greil (Glorie des Hl. Laurentius), sondern auch wegen seines qualitätsvollen Figurenschmuckes (Heilige Notburga, Josef, Antonius, Isidor) aus der Werkstatt der Brüder Kölle Beachtung. Sie schufen auch den Erzengel Michael im Auszug und die Schutzengelgruppe auf der Mensa des Hochaltars.